Ausschlag in Verbindung mit pandemischer (H1N1) Influenza

Ein 44-jähriger Mann stellte sich mit einer zweitägigen Vorgeschichte von starker Übelkeit, Erbrechen und Fieber mit einer Temperatur von 39°C vor. Der Patient hatte eine Colitis ulcerosa in der Anamnese; seine Symptome waren jedoch anders als bei früheren Schüben der Krankheit. Er hatte nicht-blutige Diarrhöe und keine Bauchschmerzen. Seine orale Aufnahme und Urinausscheidung waren reduziert, und er litt unter posturaler Benommenheit. Der Patient gab an, keine Atemwegssymptome zu haben und keinen Kontakt zu kranken Personen gehabt zu haben, kürzlich verreist zu sein oder Antibiotika eingenommen zu haben. Das einzige Medikament, das er vor seiner Vorstellung eingenommen hatte, war Paracetamol gegen Fieber.

Die erste klinische Untersuchung war unauffällig. Es wurde eine infektiöse Ursache für seine Symptome vermutet, und es wurden eine Blutkultur, eine Stuhlkultur und ein Nasen-Rachen-Abstrich entnommen. Der Patient wurde zur Flüssigkeitsreanimation ins Krankenhaus eingeliefert und erhielt intravenös Ondansetron 4 mg gegen Übelkeit.

Am vierten Krankheitstag begann der Patient, gelben Auswurf auszuhusten, und auf seinem Bauch zeigte sich ein rosa makulopapulöser Ausschlag (Abbildung 1). Der Ausschlag wurde konfluent und breitete sich auf den größten Teil seines Körpers aus, nur sein Gesicht, seine Handflächen und Fußsohlen blieben verschont. Innerhalb von 48 Stunden war der Ausschlag vollständig verschwunden.

Die Ergebnisse der Blut- und Stuhlkulturen waren negativ, aber die Kultur des Nasopharyngealabstrichs war positiv für Influenza A und wurde durch Polymerase-Kettenreaktion als pandemisches (H1N1) 2009 Virus bestätigt. Der Patient erhielt gemäß den Empfehlungen der Centers for Disease Control and Prevention zweimal täglich 75 mg Oseltamivir oral über fünf Tage. 1 Alle übrigen Symptome des Patienten klangen in den nächsten 10 Tagen ab.

Zu den typischen klinischen Merkmalen der pandemischen (H1N1) Influenza gehören Fieber, Husten, andere Symptome der oberen Atemwege, Durchfall und Erbrechen. 2,3 Der mit Influenza A assoziierte Hautausschlag ist typischerweise makulös oder makulopapulös und tritt bei etwa 2 % der Patienten auf, in der Regel bei Kindern. 4 Ondansetron wurde bei 1 % der behandelten Erwachsenen mit einem Hautausschlag in Verbindung gebracht. 5 Unser Patient hatte in der Vergangenheit sowohl Ondansetron als auch Paracetamol erhalten, ohne dass es zu unerwünschten Reaktionen kam.

Aufmerksamkeit ist für die rechtzeitige Diagnose der pandemischen (H1N1) Grippe erforderlich. Obwohl Hautausschlag eine ungewöhnliche Manifestation der Influenza ist, muss bei Patienten mit Hautausschlag und Symptomen, die mit einer Infektion vom Typ Influenza übereinstimmen, ein hoher Verdachtsindex aufrechterhalten werden. Während einer Pandemie treten ungewöhnliche Erscheinungsformen der pandemischen Krankheit häufiger auf als die üblichen Erscheinungsformen seltener Krankheiten.