GALT-Gen

Galaktosämie

Mehr als 300 Mutationen im GALT-Gen wurden bei Menschen mit der klassischen Form der Galaktosämie identifiziert, einer Erkrankung, die kurz nach der Geburt einsetzende lebensbedrohliche Anzeichen und Symptome verursacht. Bei den meisten dieser Mutationen ist die Aktivität der Galaktose-1-Phosphat-Uridylyltransferase stark reduziert oder ausgeschaltet. Ein Mangel an diesem Enzym verhindert, dass die Zellen die mit der Nahrung aufgenommene Galaktose verarbeiten können. Infolgedessen können sich Galaktose-1-Phosphat und verwandte Verbindungen in toxischen Mengen im Körper anreichern. Die Anhäufung dieser Stoffe schädigt Gewebe und Organe und führt zu den ernsten medizinischen Problemen, die mit der klassischen Galaktosämie verbunden sind.

Die meisten Veränderungen im GALT-Gen verändern einzelne Proteinbausteine (Aminosäuren) in der Galaktose-1-Phosphat-Uridylyltransferase. Die häufigste GALT-Mutation bei weißen Europäern und Nordamerikanern ersetzt die Aminosäure Glutamin durch die Aminosäure Arginin an Position 188 des Enzyms (geschrieben als Gln188Arg oder Q188R). Eine weitere Mutation tritt fast ausschließlich bei Menschen afrikanischer Abstammung auf. Diese genetische Veränderung ersetzt die Aminosäure Leucin durch die Aminosäure Serin an Position 135 (geschrieben als Ser135Leu oder S135L).

Eine besondere GALT-Mutation, die so genannte Duarte-Variante, führt zu einer Form der Galaktosämie mit weniger schwerwiegenden Komplikationen als der klassische Typ. Diese Mutation ersetzt die Aminosäure Asparagin durch die Aminosäure Asparaginsäure an der Proteinposition 314 (geschrieben als Asn314Asp oder N314D). Die Duarte-Variante reduziert die Aktivität der Galaktose-1-Phosphat-Uridylyltransferase, hebt sie aber nicht auf. Die mit dieser Variante verbundenen Anzeichen und Symptome sind in der Regel milder, da das Enzym 5 bis 20 Prozent seiner normalen Aktivität beibehält.

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