10 faszinierende Theorien zur Erklärung von Déjà Vu

Déjà Vu ist die Bezeichnung für das beunruhigende Gefühl, das wir bekommen, wenn wir das Gefühl haben, dass wir genau dieselbe Situation schon einmal erlebt haben. Für ein paar Sekunden sind wir davon überzeugt, dass wir den Moment schon einmal erlebt haben – bis zu dem Punkt, an dem es sich fast so anfühlt, als könnten wir vorhersagen, was als nächstes passieren wird. Doch genauso schnell, wie das bizarre Gefühl aufkommt, verschwindet es auch wieder und wir kehren in unsere normale Realität zurück.

Obwohl eine tatsächliche Ursache für Déjà-vu-Erlebnisse von der Wissenschaft noch nicht bestätigt werden konnte, gibt es über 40 Theorien, die versuchen, sie zu erklären. Diese Liste enthält 10 der interessantesten und zum Nachdenken anregenden Beispiele!

10 Eine ‚Verwechslung‘ von Sinnen und Erinnerung

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Diese Hypothese versucht, das Déjà-vu-Gefühl zu erklären, indem sie es mit unseren sensorischen Perspektiven in Verbindung bringt. Ein berühmtes psychologisches Experiment, die Studie von Grant et al., zeigt, dass unser Gedächtnis kontextabhängig ist, d. h., dass wir Informationen besser abrufen können, wenn wir uns in der gleichen Umgebung befinden, in der wir sie gelernt haben.

Dies hilft bei der Erklärung von Déjà-vu-Erlebnissen, indem es zeigt, wie Reize in der Umgebung leicht eine Erinnerung hervorrufen können. Ein bestimmter Anblick oder Geruch kann unser Unterbewusstsein dazu bringen, sich an eine Zeit zu erinnern, in der wir dasselbe gesehen oder gehört haben.

Dies würde auch erklären, warum dieselben Déjà-vu-Erlebnisse wiederkehren können. Wenn wir uns an etwas erinnern, erhöht sich die Stärke unserer neuronalen Bahnen, was bedeutet, dass wir uns mit größerer Wahrscheinlichkeit an etwas erinnern, an das wir wiederholt denken.

Diese Theorie bietet jedoch keine Erklärung dafür, warum ein Déjà vu auftritt, wenn die Person, die es erlebt, keinen der am Déjà vu beteiligten Reize erkennt.

9 Duale Verarbeitung

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Ähnlich wie bei der vorherigen Theorie handelt es sich bei dieser Hypothese um eine weitere, bei der das Gedächtnis falsch agiert oder eine „höhere Verarbeitung“ verwendet. Wenn wir etwas ursprünglich wahrnehmen, speichert unser Gehirn es in unserem Kurzzeitgedächtnis. Wenn wir die verarbeiteten Informationen weiter bearbeiten, werden sie schließlich in unser Langzeitgedächtnis übertragen, wo sie leichter abrufbar sind.

Die in unserem Kurzzeitgedächtnis gespeicherten Informationen gehen verloren, wenn wir uns nicht bemühen, sie vollständig zu verschlüsseln. (Zum Beispiel erinnern wir uns nur vorübergehend an den Preis eines gekauften Artikels.)

Diese Theorie besagt, dass unser Gehirn, wenn wir etwas wahrnehmen, gleichzeitig versucht, die neue Erinnerung in unserem Langzeitgedächtnis zu verschlüsseln, wodurch die unangenehme Illusion entsteht, dass wir sie schon einmal erlebt haben. Diese Theorie mag verwirrend sein, weil sie nicht erklärt, warum das Gehirn in manchen Momenten Zeitfehler hat, in anderen aber nicht, obwohl dies auf eine kleine Fehlfunktion des Gehirns zurückzuführen sein könnte, die uns allen gemeinsam ist.

8 Theorie der Paralleluniversen

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Photo credit: Lee Davy

Die Vorstellung, dass wir in Millionen von Paralleluniversen leben, die Millionen von Versionen von uns selbst enthalten, die unser eigenes Leben mit einer Vielfalt von verschiedenen Möglichkeiten durchleben, war schon immer ein etwas aufregender Gedanke. Déjà vu könnte tatsächlich zu dieser Theorie beitragen!

Gläubige dieser Theorie behaupten, dass die menschliche Erfahrung des Déjà vu dadurch erklärt werden kann, dass man das beunruhigende Gefühl, einen Moment zuvor gelebt zu haben, als einen „Crossover“ mit einem Paralleluniversum betrachtet. Das würde bedeuten, dass das, was man während des Déjà-vu-Erlebnisses tut, eine parallele Version von einem selbst gleichzeitig in einem anderen Universum tut, wodurch eine Angleichung zwischen den beiden Universen entsteht!

Auch wenn diese Theorie faszinierend ist, gibt es kaum wissenschaftliche Beweise, was es schwierig macht, sie zu akzeptieren. Die Multiversum-Theorie, die besagt, dass sich Millionen von Universen zufällig nebeneinander bilden, wobei sich nur einige wenige Universen bilden, die über das nötige Zubehör verfügen, um Leben wie das unsere zu unterstützen, könnte diese Hypothese jedoch unterstützen.

7 Auf Vertrautheit basierende Erkennung

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Wenn wir einen Reiz in unserer Umgebung erkennen, benutzen wir unser „Erkennungsgedächtnis“, das es in zwei Formen gibt: Vertrautheit und Erinnerung.

Erinnerungsgedächtnis bedeutet, dass wir uns daran erinnern, etwas gesehen zu haben, das wir schon einmal gesehen haben (z. B. wenn wir in einem Geschäft jemanden wiedererkennen, der in unserer Straße wohnt). Dabei ruft unser Gehirn wahre Informationen ab, die wir in unserem Gedächtnis kodiert haben, und wendet sie an.

Das auf Vertrautheit basierende Erkennen ist jedoch etwas anders. Das ist der Fall, wenn wir glauben, etwas zu sehen, das wir wiedererkennen, uns aber nicht daran erinnern können, dass es zuvor tatsächlich passiert ist (z. B. wenn wir in einem Geschäft jemanden sehen, der uns bekannt vorkommt, wir uns aber nicht daran erinnern können, warum wir ihn wiedererkennen).

Déjà vu könnte eine Form des Wiedererkennens aufgrund von Vertrautheit sein, was erklären würde, warum wir ein so starkes Wiedererkennungsgefühl haben, wenn wir ein Déjà vu erleben. Diese Theorie wurde auch psychologisch getestet, indem die Teilnehmer eine Liste mit Namen von Prominenten und später eine Sammlung von Prominentenfotos betrachteten. Einige der Fotos waren jedoch nicht in den Namen enthalten, die den Teilnehmern zuvor genannt worden waren.

Trotzdem zeigten die Teilnehmer ein schwaches Wiedererkennen der Berühmtheiten, die sie nicht allein anhand der Fotos identifizieren konnten, wenn ihre Namen zuvor auf der Liste gestanden hatten. Das könnte bedeuten, dass ein Déjà-vu auftritt, wenn wir eine schwache Erinnerung an etwas haben, das früher passiert ist, aber die Erinnerung ist nicht stark genug, um uns daran zu erinnern, woher sie stammt.

6 Die Hologramm-Theorie

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Die Hologramm-Theorie ist die Vorstellung, dass unsere Erinnerungen wie dreidimensionale Bilder geformt werden, d.h. sie haben ein strukturiertes Rahmennetz. Diese von Hermon Sno vorgeschlagene Theorie besagt, dass die gesamte Formation einer Erinnerung durch ein einziges Element rekonstruiert werden kann.

Wenn also ein Reiz in Ihrer Umgebung (ein Geräusch, ein Geruch usw.) Sie an einen früheren Moment erinnert, den Sie erlebt haben, kann die gesamte Erinnerung von Ihrem Verstand wie ein Hologramm rekonstruiert werden. Dies erklärt das Déjà-vu: Wenn uns etwas in unserer gegenwärtigen Umgebung an unsere Vergangenheit erinnert, stellt unser Gehirn eine Verbindung zu dem vergangenen Ereignis her und erzeugt ein „Hologramm“ der Erinnerung, so dass wir das Gefühl haben, es noch einmal zu erleben.

Der Grund dafür, dass wir die Erinnerung nicht wiedererkennen, nachdem der Moment des Déjà-vu vorüber ist, liegt darin, dass der Reiz, der die Bildung eines Erinnerungshologramms auslöst, unserer bewussten Wahrnehmung oft verborgen ist. Vielleicht haben Sie ein Déjà-vu-Erlebnis, wenn Sie eine Dose in die Hand nehmen, weil sich das Metall genauso anfühlt wie ein Fahrradgriff, den Sie einmal hatten.

5 Präkognitive Träume

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Ein präkognitiver Traum ist ein Traum, in dem wir etwas vorhersagen, das in der Zukunft passiert – jemand findet sich in einer Situation wieder, von der er vorher geträumt hat. Viele Menschen berichten von präkognitiven Träumen über große Tragödien (wie den Untergang der Titanic), was darauf hindeutet, dass der Mensch über einen unterbewussten sechsten Sinn verfügt!

Dies könnte ein Déjà-vu erklären, indem es darauf hindeutet, dass der Moment, in dem wir die Erfahrung machen, etwas schon einmal erlebt zu haben, der ist, in dem wir zuvor von den gegenwärtigen Ereignissen geträumt haben. Man träumt zum Beispiel, auf einer bestimmten Straße zu fahren, und später fährt man auf derselben Straße wie im Traum.

Man hat eine präkognitive Erinnerung an die Straße, die es einem ermöglicht, sie wiederzuerkennen. Da Träumen kein bewusster Prozess ist, erklärt dies, warum wir den Stimulus (die Straße aus dem Beispiel) nicht bewusst erkennen, aber dennoch das Gefühl haben, dass sie uns vertraut ist.

4 Geteilte Aufmerksamkeit

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Die Theorie der geteilten Aufmerksamkeit legt nahe, dass Déjà-vu aufgrund einer unterschwelligen Wiedererkennung des Objekts in unserem Déjà-vu-Erlebnis auftritt. Das bedeutet, dass unser Unterbewusstsein (die Gedanken, derer wir uns nicht bewusst sind) sich an den Stimulus erinnert, unser bewusster Verstand jedoch nicht.

Diese Theorie wurde in einem Experiment mit Studenten getestet, denen eine Reihe von Bildern verschiedener Orte gezeigt wurde und die dann angeben sollten, welche Orte ihnen bekannt waren. Vor dem Experiment wurden den Studenten jedoch Bilder von einigen der Orte gezeigt, die sie noch nie besucht hatten. (Die Bilder dauerten nicht lange genug, um von ihrem Bewusstsein registriert zu werden.)

Die Studenten erkannten viel eher die Orte, die sie nicht besucht hatten und die ihrem Unterbewusstsein gezeigt worden waren, als die Orte, die sie nicht besucht hatten und die ihnen nicht unterbewusst gezeigt worden waren. Dies zeigt, dass unser Unterbewusstsein in der Lage ist, ein Bild zu speichern, das uns erlaubt, es wiederzuerkennen.

Das bedeutet, dass ein Déjà-vu das Wiedererkennen einer Botschaft sein könnte, die wir im Unterbewusstsein erhalten haben. Die Anhänger dieser Theorie glauben, dass uns unterbewusste Botschaften über das Internet, das Fernsehen und andere soziale Medien übermittelt werden können.

3 Amygdala

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Foto: The National Institute of Mental Health

Die Amygdala ist eine kleine Region unseres Gehirns. Die Amygdala, von der sich in jeder Gehirnhälfte eine befindet, ist an unserem Erleben von Emotionen (meist Wut oder Angst) beteiligt.

Die Amygdala ist für unsere Angstreaktion auf Dinge in unserer Umgebung verantwortlich. Wenn du also Angst vor Spinnen hast, wird deine Amygdala deine Reaktion verarbeiten, wenn du eine siehst. Wenn wir uns in einer gefährlichen Situation befinden, kann unsere Amygdala unser Gehirn vorübergehend verwirren. Wenn Sie unter einem umstürzenden Baum stehen, kann Ihre Amygdala eine Panikreaktion auslösen, die zu einer Fehlfunktion Ihres Gehirns führt.

Die Amygdala kann zur Erklärung von Déjà-vu-Erlebnissen herangezogen werden, wenn wir den Moment als eine vorübergehende Fehlfunktion des Gehirns betrachten. Wenn wir uns in einer Situation befinden, die fast die gleiche ist wie eine Situation, in der wir schon einmal waren, die sich aber irgendwie verändert hat (z. B. kann die Einrichtung eines Hauses identisch mit der eines anderen sein, in dem wir schon einmal waren, aber die Möbel könnten anders sein), könnte unsere Amygdala eine Panikreaktion auslösen. Das bedeutet, dass wir in einen vorübergehenden Zustand der Verwirrung versetzt werden, und das könnte unser Déjà-vu-Erlebnis sein.

2 Reinkarnation

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Die allgemeine Theorie der Reinkarnation besagt, dass wir in einem früheren Leben als jemand anderes gelebt haben, bevor wir in dieses Leben geboren wurden. Obwohl es einige faszinierende Berichte von Menschen gibt, die sich anscheinend an genaue persönliche Details ihres früheren Lebens erinnern können, behaupten Reinkarnationsgläubige, dass die meisten von uns in das nächste Leben gehen, ohne sich an das vorherige zu erinnern.

Das bedeutet, dass wir keine direkten Erinnerungen an unser altes Leben haben. Reinkarnationsgläubige sagen, dass wir in unser neues Leben mit einer Reihe von Signalen kommen, die Bewusstseinszustände widerspiegeln. Das bedeutet, dass Erinnerungen, die auf einer Bewusstseinsstufe entstanden sind, auf einer anderen nicht abgerufen werden können (z. B. kann man sich nicht an etwas erinnern, das passiert ist, als man betrunken war).

Da das Déjà-vu auf einer abnormalen Bewusstseinsstufe auftritt, würde die Reinkarnationstheorie die Erfahrung erklären, indem sie den Moment als ein Signal aus einem früheren Leben bezeichnet. Es könnte einen Auslöser in der Umgebung geben, der den Bewusstseinsübergang ermöglicht. Vielleicht erkennen wir ein bestimmtes Geräusch, einen Geruch oder ein Bild aus unserer früheren Existenz und erinnern uns kurzzeitig an unser früheres Leben (was erklären würde, warum wir das Gefühl haben, die Vergangenheit in der Gegenwart wieder zu erleben).

Es gibt jedoch keine Möglichkeit, diese Theorie wissenschaftlich zu beweisen oder zu widerlegen. Es ist alles eine Frage des Glaubens!

1 Eine „Störung“ in der Realität

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Die „Störung“-Theorie ist vielleicht die bizarrste, aber auch aufregendste Erklärung auf unserer Liste. Déjà vu mag wie ein unbedeutender Moment im Leben erscheinen, den man schnell wieder vergisst, aber wenn diese Theorie wahr ist, könnte Déjà vu tatsächlich ein phänomenales Ereignis sein.

Die Störungstheorie beschreibt Déjà vu als eine vorübergehende Störung in unserer Realität. Einstein vertrat die berühmte Ansicht, dass es so etwas wie Zeit nicht gibt, dass Zeit eine menschliche Schöpfung ist, die Ordnung und Struktur schafft.

Es könnte aber auch sein, dass Zeit einfach eine Illusion ist, von der uns das Déjà vu eine kleine Pause verschafft. Das würde erklären, warum wir das Gefühl haben, den Moment schon einmal erlebt zu haben. Wenn die Zeit eine erfundene Konvention ist, dann geschieht das, was wir für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft halten, in Wirklichkeit alle gleichzeitig. Wenn ein Déjà vu auftritt, gleiten wir also einfach in eine höhere Bewusstseinsebene, in der wir mehr als eine Erfahrung gleichzeitig erleben können.

Diese Theorie hat auch noch weitere Auswirkungen. Wenn das Déjà-vu wirklich eine Störung der Realität ist, könnte das bedeuten, dass bei jedem Déjà-vu-Erlebnis Schäden an den Grundlagen unseres Universums entstehen. Einige Leute stellen die Hypothese auf, dass dies die Momente sind, in denen UFOs gesichtet werden können, weil Déjà-vu Brücken zwischen verschiedenen Realitäten öffnet.

Aufregend … aber bisher nicht beweisbar.

Jaydon ist ein 17-jähriger Literatur-, Drama- und Psychologiestudent aus dem Vereinigten Königreich. Er interessiert sich sehr für das Schreiben, Kreativität und Entdeckungen.

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