Taubheitsgefühl und Kribbeln in der Hand
Sind Ihre Hände jemals taub und kribbelnd? Wachen Sie nachts mit einer „toten“ Hand auf und müssen sie ausschütteln, damit sie „aufwacht“? Schlafen Ihre Hände beim Autofahren oder beim Halten eines Mobiltelefons ein? Wenn ja, dann haben Sie möglicherweise einen erhöhten Druck auf einen Nerv in Ihrer Handfläche – eine Erkrankung, die Karpaltunnelsyndrom genannt wird.
Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) ist die häufigste Ursache für Taubheit und Kribbeln in der Hand. Als Folge des Drucks auf den Medianusnerv kann es zu Schmerzen, Schwäche und Taubheitsgefühlen in der Hand und den Fingern kommen. In der Regel ist eine Kombination aus Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger betroffen. Die Ursachen für den Karpaltunnel sind vielfältig, aber meistens gibt es keinen offensichtlichen Grund. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, und die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Das Karpaltunnel-Syndrom kann mit einer Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht werden, darunter Fettleibigkeit, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, rheumatoide Arthritis, Alkoholismus und Arzneimittelvergiftung. Auch eine Schwangerschaft wird mit CTS in Verbindung gebracht – typischerweise während des dritten Trimesters – und kann mit einer Flüssigkeitsretention zusammenhängen.
Die Diagnose von CTS basiert weitgehend auf den aufgetretenen Symptomen sowie auf der Untersuchung durch einen Arzt. Wie bereits erwähnt, berichten die meisten Betroffenen von Symptomen, die sie aus dem Schlaf wecken. Tagesaktivitäten wie das Halten eines Lenkrads oder eines Buchs über einen längeren Zeitraum können das Taubheitsgefühl und Kribbeln ebenfalls verstärken. In der Regel sind beide Hände betroffen, wobei eine Seite mehr Symptome aufweisen kann. Bei lang anhaltender Kompression klagen die Patienten häufig über eine verminderte Griffkraft und Schwierigkeiten beim Festhalten von Gegenständen.
Bei einem Besuch bei Ihrem Arzt werden Sie möglicherweise gebeten, mehrere Tests durchzuführen, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob CTS die richtige Diagnose ist oder nicht. Ihr Arzt wird nach anderen möglichen Ursachen für das Taubheitsgefühl und das Kribbeln suchen, z. B. nach eingeklemmten Nerven im Nacken oder im Ellbogen. Er wird auch die kleinen Muskeln in Ihrer Hand auf einen eventuellen Kraftverlust (der bei chronischen Fällen häufiger vorkommt) sowie das Gefühl in Ihren Fingerspitzen auf einen eventuellen Empfindungsverlust testen.
Wenn Ihr Arzt Bedenken wegen CTS hat, kann er/sie Sie zu einer Nervenuntersuchung schicken. Bei diesem Test wird der Medianusnerv stimuliert und es werden Messungen vorgenommen, die Aufschluss darüber geben, wie gut der Nerv sein Signal weiterleitet. Im zweiten Teil des Tests wird die elektrische Aktivität der kleinen Muskeln in der Hand getestet.
Die Behandlung des CTS beginnt in der Regel mit nicht-chirurgischen Maßnahmen (außer in langjährigen Fällen mit Muskelschwäche oder erheblichem Gefühlsverlust). In den meisten Fällen werden nachts und zeitweise auch tagsüber Handgelenkschienen getragen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind: entzündungshemmende Medikamente (Ibuprofen, Naproxen usw.), Steroide (entweder oral oder als Injektion), Ultraschall und Beschäftigungstherapie.
Wenn diese konservativen Maßnahmen die Symptome nicht lindern, kann Ihr Arzt eine Operation empfehlen. Es gibt verschiedene Techniken, um den Karpaltunnel freizulegen, aber bei allen wird der Druck auf den Nerv durch Schneiden des Bandes, das über dem Nerv sitzt, gelöst. Dies kann mit modernen, minimal-invasiven Techniken erfolgen, die die Symptome (insbesondere nachts) lindern und die Genesung erleichtern.
Wenn Sie Taubheitsgefühle und Kribbeln in der Hand haben, leiden Sie möglicherweise an CTS. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese behandelbare Erkrankung.
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