Kraftprofile der Hüftadduktion und -abduktion bei Elite-Fußballspielern: Bedeutung für die klinische Bewertung der Erholung der Hüftadduktoren nach Verletzungen

Hintergrund: Ein ipsilaterales Verhältnis der Adduktions-/Abduktionskraft der Hüfte von mehr als 90 % und eine Adduktionskraft der Hüfte, die derjenigen der kontralateralen Seite entspricht, wurden als klinische Indikatoren für eine adäquate Erholung der Adduktionskraft der Hüfte bei Sportlern nach einer Leistenverletzung vorgeschlagen. Inwieweit bei Fußballspielern von einer Symmetrie der isometrischen Hüftadduktions- und Abduktionskraft ausgegangen werden kann, bleibt jedoch ungewiss.

Zweck: Vergleich der isometrischen Hüftadduktions- und Abduktionskraft auf der dominanten und nicht dominanten Seite bei verletzungsfreien Fußballspielern.

Studiendesign: Querschnittsstudie; Evidenzlevel, 3.

Methoden: Einhundert Elite-Fußballspieler wurden eingeschlossen. Die maximale unilaterale isometrische Hüftadduktions- und -abduktionskraft auf der dominanten und nicht-dominanten Seite wurde mit einem Handdynamometer unter Verwendung eines zuverlässigen Testverfahrens gemessen.

Ergebnisse: Die dominante Seite war sowohl bei der isometrischen Hüftadduktion (2,45 ± 0,54 vs. 2,37 ± 0,48 Nm/kg, P = .02) als auch bei der Hüftabduktion (2,35 ± 0,33 vs. 2,25 ± 0,31 Nm/kg, P < .001) stärker als die nicht-dominante Seite, was einem Unterschied von 3% bzw. 4% entspricht. Die isometrische Hüftadduktion war sowohl auf der dominanten (2,44 ± 0,53 vs. 2,35 ± 0,33 Nm/kg, P = .04) als auch auf der nicht-dominanten Seite (2,37 ± 0,48 vs. 2,26 ± 0,33 Nm/kg, P = .03) größer als die isometrische Hüftabduktion. Das Verhältnis zwischen isometrischer Hüftadduktion und -abduktion unterschied sich nicht zwischen der dominanten (1,04 ± 0,18) und der nicht-dominanten (1,06 ± 0,17, P = .40) Seite. Eine Post-hoc-Analyse zeigte, dass das isometrische Hüftadduktions/Abduktions-Verhältnis bei Spielern mit Leistenschmerzen während des Hüftadduktionstests signifikant niedriger war als bei Spielern mit einem schmerzfreien Test (0,80 ± 0,14, P < .001)

Fazit: Der marginale Unterschied zwischen der dominanten und der nicht-dominanten Seite liegt innerhalb der Messvariation des Testverfahrens, und die kontralaterale isometrische Hüftadduktionskraft kann daher als einfacher klinischer Referenzpunkt für die vollständige Wiederherstellung der Hüftadduktionsmuskelkraft bei Fußballspielern verwendet werden. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, das Verhältnis zwischen ipsilateraler Hüftadduktions- und -abduktionskraft als Richtwert für die Bewertung der Erholung der Hüftadduktionskraft bei Fußballspielern mit bilateralen Leistenproblemen zu verwenden.

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