Konstruktionsapraxie

Seit den klassischen Arbeiten von Kleist, Mayer Gross und Critchley gilt die Konstruktionsapraxie (CA) als typisches Anzeichen für eine Läsion des Parietallappens und als wertvolles Hilfsmittel, um die räumlichen Fähigkeiten dieses Lappens zu erfassen. Die Entwicklung anspruchsvollerer neuropsychologischer Modelle und Untersuchungsmethoden hat jedoch einige problematische Aspekte zutage gefördert. Es wurde immer deutlicher, dass es sich bei der CA um ein heterogenes Konstrukt handelt, das mit sehr unterschiedlichen Aufgaben untersucht werden kann, die nur in geringem Maße miteinander verbunden sind und verschiedene Arten von visuell-räumlichen, wahrnehmungsbezogenen, aufmerksamkeitsbezogenen, planerischen und motorischen Mechanismen nutzen. Auf der Grundlage dieser Überlegungen müssen die Beziehungen zwischen den Funktionen des Parietallappens und den konstruktiven Aktivitäten betrachtet werden, wobei einerseits die Heterogenität der Aufgaben und der kognitiven Funktionen, die von verschiedenen Arten von konstruktiven Aktivitäten gefordert werden, und andererseits die Pluralität der Funktionen und der Verarbeitungsströme, die verschiedene Teile des Parietallappens mit dem Okzipital- und Frontallappen verbinden, berücksichtigt werden müssen.

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