Hamulus

In der Morphologie der Gliederfüßer sind Hamuli Haken, gewöhnlich in Form von Vorsprüngen an der Oberfläche des Exoskeletts. Hami können tatsächliche Ausstülpungen der gesamten Dicke des Exoskeletts sein. Das bekannteste Beispiel ist wohl die Reihe von Hamuli am vorderen Rand der metathorakalen (hinteren) Flügel von Hymenopteren wie der Honigbiene. Die Haken sind an einer Falte am Hinterrand der Mesothoraxflügel (Vorderflügel) befestigt.

Weniger bekannt ist, dass bei den Sternorrhyncha, der Unterordnung der Blatt- und Schildläuse, ähnliche Hamuli, wenn auch in der Regel weniger, zur Flügelkopplung verwendet werden. Bei den Sternorrhyncha kommt eine solche Flügelkopplung insbesondere bei den Männchen einiger Arten vor. Die Hinterflügel dieser Unterordnung sind häufig verkleinert oder fehlen, und bei vielen Arten ist das letzte Überbleibsel des Hinterflügels ein nutzloses kleines Band, das die Hamuli hält und sich noch in die Falte der großen Vorderflügel einhakt.

Bei den Springschwänzen (Collembola), die eine funktionelle Furcula haben, trägt die Unterseite des dritten Abdominalsegments eine hakenförmige Struktur, die unterschiedlich als Retinaculum oder Hamula bezeichnet wird. Sie hält die Furcula in Notzeiten zum Auslösen bereit.

Die Begriffe werden auch in der beschreibenden Anatomie einiger Insektengenitalien verwendet, wie z.B. hamuli bei verschiedenen Odonata und „hamus“ für den hakenförmigen Teil des uncus bei männlichen Lepidoptera.

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