Hélène Cixous

Hélène Cixous, (geboren am 5. Juni 1937 in Oran, Algerien), französische feministische Kritikerin und Theoretikerin, Romanautorin und Dramatikerin.

Cixous‘ erste Sprache war Deutsch. Sie wuchs in Algerien auf, das damals eine französische Kolonie war, ein Umstand, der ihr nach eigenen Angaben den unsterblichen Wunsch gab, gegen die von der Macht verursachten Verletzungen des menschlichen Geistes zu kämpfen. In den 1960er Jahren lehrte sie in Frankreich an der Universität von Bordeaux und an der Sorbonne. Im Jahr 1968 war sie an der Gründung der innovativen Universität Paris VIII-Vincennes beteiligt und übernahm dort eine Professur für englische Literatur. Im Jahr 1969, dem Jahr der Veröffentlichung ihres ersten Romans Dedans (Inside), war sie Mitbegründerin der Literaturzeitschrift Poetique. Von 1970 bis 1972 veröffentlichte sie ihre Romantrilogie Le Troisième Corps (1970; Der dritte Körper), Les Commencements (1970; „Anfänge“) und Neutre (1972; „Neutrum“). 1974 war sie Mitbegründerin des Centre for Research on Women’s Studies, das sie auch leitete.

In ihrer Essaysammlung Prénoms de personne (1974; „Nobody’s Name“) und in La Jeune née (gemeinsam mit Catherine Clément; 1975; „Die neugeborene Frau“) schrieb Cixous über Fragen der sexuellen Differenz und über weibliche Erfahrungen im Schreiben. In Büchern wie Le Livre de Promethea (1983; Das Buch der Promethea) interpretierte sie Mythen und die mythische Vergangenheit neu und analysierte die Darstellung der Frau in der westlichen Kultur. Zu ihren weiteren Essaysammlungen gehören La Venue à l’écriture (zusammen mit Madeleine Gagnon und Annie Leclerc; 1977; „Coming to Writing“ and Other Essays) und Stigmata: Escaping Texts (1998), eine Sammlung auf Englisch. Sie schrieb auch Manne: aux Mandelstams aux Mandelas (1988; Manna: For the Mandelstams and for the Mandelas) und Jours de l’an (1990; First Days of the Year) über aufkommende Literaturen. Portrait de Dora (1976; Porträt der Dora) war das erste von mehreren ihrer Theaterstücke, das aufgeführt wurde. Zu ihren späteren Werken gehören das Theaterstück L’Indiade; ou, l’Inde de leurs rêves (1987; „The Indiade; or, India of Their Dreams“) und die Romane L’Heure de Clarice Lispector (1989; Reading with Clarice Lispector) und L’Ange au secret (1991).

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