Augenveränderungen nach kürzlichen Reisen

Diskussion

Die Antwort ist B: Leptospirose. Leptospirose ist eine Infektion, die durch Leptospira-Bakterien verursacht wird. Menschen können sich durch Kontakt mit Wasser, Erde oder Lebensmitteln infizieren, die mit dem Urin infizierter Tiere wie Nagetieren (am häufigsten), Rehen, Waschbären und Haushunden verunreinigt sind. Weltweit infizieren sich jährlich bis zu 10 Millionen Menschen mit Leptospira, vor allem in tropischen Gebieten. Die Symptome treten sieben bis 10 Tage nach der Exposition auf, obwohl einige Personen nur minimale oder gar keine Symptome zeigen.1

Wenn vorhanden, treten die Symptome der Leptospirose in zwei Phasen auf. In der ersten Phase treten Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Myalgie, rote Augen, Erbrechen oder Durchfall auf. Eine Bindehautentzündung ist ein klassisches Zeichen, das übersehen werden kann.2 Die zweite Phase ist schwerer und kann zu Meningitis sowie Nieren- und Leberversagen führen.1 In ihrer schwersten Ausprägung kann die Infektion das Weil-Syndrom verursachen, das sich als Gelbsucht und Nierenversagen äußert. Die Behandlung mit Antibiotika, wie Penicillin oder Doxycyclin, ist in der Regel wirksam. Bei schweren Infektionen kann eine intravenöse Verabreichung erforderlich sein.1

Dengue wird durch infizierte Mücken übertragen. Symptome von Dengue sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Schmerzen hinter den Augen, Myalgie, Arthralgie, Hautausschlag und leichte Blutungen (Epistaxis oder Zahnfleischbluten). Bei infizierten Patienten besteht die Gefahr eines hämorrhagischen Fiebers, das durch hohes Fieber, Schädigung von Lymphknoten und Blutgefäßen, Nasen- und Zahnfleischbluten, eine vergrößerte Leber und Kreislaufversagen gekennzeichnet ist.3

Malaria wird durch eine Plasmodium-Infektion verursacht und sollte bei einem Patienten vermutet werden, der nach einer Reise in ein endemisches Gebiet Fieber entwickelt. Weitere Symptome sind Kopfschmerzen, Unwohlsein, Myalgie und Arthralgie. Die Beratung für Reisende in Malaria-Endemiegebiete sollte die Vermeidung von Mückenstichen einschließen. Gegebenenfalls sollte eine Chemoprophylaxe empfohlen werden.4

Shigellose ist eine durch Shigella-Bakterien verursachte Durchfallerkrankung. Zu den Symptomen gehören Fieber, Bauchschmerzen mit blutigem oder nicht blutigem Durchfall und das schmerzhafte Gefühl, trotz eines leeren Darms Stuhlgang haben zu müssen (Tenesmus). Die Symptome halten in der Regel fünf bis sieben Tage an, aber es kann Monate dauern, bis sich die Stuhlgewohnheiten wieder normalisieren. Zu den Komplikationen können postinfektiöse Arthritis, Bakteriämie, Krampfanfälle oder das hämolytisch-urämische Syndrom gehören.4