Wer war Emanuel Swedenborg?
Emanuel Swedenborg
Die Wayfarers Chapel ist ein Nationaldenkmal für Emanuel Swedenborg
Emanuel Swedenborg wurde 1688 in Stockholm, Schweden, geboren und starb 1772. Er lebte zu Beginn des „Zeitalters der Aufklärung“, als die Europäer die Bedeutung der wissenschaftlichen Vernunft und Rationalität betonten. Er wird als vollendeter Wissenschaftler, Ingenieur, Philosoph, Mystiker und Theologe gefeiert.
Swedenborg hat keine Kirche gegründet oder eine Religion erfunden. Was ihm durch seine spirituellen Erfahrungen offenbart wurde, war ein Verständnis für das Wesen des wahren religiösen Lebens und des Lebens im Allgemeinen. Er hoffte, den Klerus und die religiösen Menschen seiner Zeit zu beeinflussen, um ihr Verständnis der christlichen Theologie zu vertiefen. Swedenborg präsentierte seine theologischen Ideen logisch und mit Beispielen aus dem täglichen Leben, um die Wahrheit seiner Worte zu beweisen, wobei er seine Leser stets aufforderte, selbst zu urteilen. Begeisterte Leser seiner Werke gründeten Lesezirkel, die schließlich zur Entwicklung verschiedener „Neuer Kirchen“ auf der ganzen Welt führten.
Die Suche nach einer größeren Erfüllung
Ein führender Wissenschaftler
Der junge Emanuel wurde an der Universität von Uppsala ausgebildet, wo er seine seltene Begabung in Wissenschaft und Mathematik unter Beweis stellte. Durch umfangreiche Veröffentlichungen wurde er bis 1734 zu einem der führenden europäischen Wissenschaftler auf so unterschiedlichen Gebieten wie Mathematik, Geologie, Chemie, Physik, Mineralogie, Astronomie und Anatomie. Nach Ansicht zahlreicher Autoritäten nahmen viele von Swedenborgs Erkenntnissen auf diesen Gebieten revolutionäre wissenschaftliche Entdeckungen und Theorien unserer Zeit vorweg.
Ein ungewöhnlicher Mann
Emanuel Swedenborg war in drei verschiedenen Karrieren als Wissenschaftler, Staatsmann und Theologe erfolgreich. Er diente auch als Mitglied des schwedischen Adelshauses, wo er fortschrittliche Geld- und Steuerpolitik verfasste.
Emerson nannte ihn „eine kolossale Seele“ und zählte ihn zu den „repräsentativen Männern“ der Welt wie Platon, Montaigne, Shakespeare und Goethe. Darüber hinaus erlernte Swedenborg Handwerke wie Buchbinderei, Uhrmacherei, Linsenschleifen, Tischlerei, Gravur und Zeichnen, indem er sich in den Häusern niederließ, in denen diese Handwerke perfektioniert worden waren. Seine vielfältigen Interessen und seine produktiven Studien machten ihn zu einem außergewöhnlich ungewöhnlichen Mann.
Religiöses Verständnis
Swedenborgs alles verzehrender Wunsch nach wissenschaftlicher Erkenntnis begann einen Begleiter zu finden – den Wunsch nach religiösem Verständnis. Er untersuchte die Beziehung zwischen Körper und Seele und versuchte, die Natur des geistigen Wesens zu entdecken, das in der menschlichen Persönlichkeit wohnt. Nach einer tiefen spirituellen Erfahrung Mitte der fünfziger Jahre widmete er den Rest seines Lebens der Schriftstellerei über die Natur der geistigen Welt.
Swedenborg betrachtete Gott als ein unendlich liebendes Wesen, das im Zentrum unseres Seins steht. Er betrachtete unsere Zeit hier auf Erden als kontinuierliche Zyklen der Regeneration, in denen wir als geistige Wesen wachsen und uns entwickeln. Für ihn hat die Bibel eine innere spirituelle Bedeutung, die die Geschichte unseres Lebens hier auf der Erde erzählt und uns helfen kann, zu lernen und zu wachsen, und die uns als Leitfaden für unser Leben dient.
Er war der festen Überzeugung, dass das Leben nach dem Tod unseres physischen Körpers weitergeht. Er glaubte, dass wir zum Zeitpunkt unseres Todes in die geistige Welt übergehen, wo wir in eine Ewigkeit der wachsenden Erfüllung eintreten. Die Gemeinschaft, in die wir in der geistigen Welt eintreten, beruht auf den Entscheidungen, die wir hier auf der Erde getroffen haben.
Bibelstudium
In Vorbereitung auf sein späteres Werk studierte Swedenborg die Bibel in ihren Originalsprachen. Bei der Lektüre seiner theologischen Werke wird seine Erfahrung und Ausbildung als Wissenschaftler nicht nur in seinem Schreibstil, sondern auch in seiner Präzision und Detailgenauigkeit deutlich. Er schrieb Bände über zahlreiche Teile der Bibel und über andere Themen der christlichen Theologie. Den letzten Teil seines religiösen Suchens, Schreibens und Publizierens verbrachte er in London, wo er 1772 starb.
Ein nützliches Leben
Die Höhe, Breite und Tiefe von Swedenborgs Leben und Denken umfassen den größtmöglichen Bereich des menschlichen Lebens, von unseren inneren, mystischen Erfahrungen bis hin zum alltäglichen, nützlichen Leben. Seine Schriften inspirieren uns, durch die Kultivierung eines erhöhten Bewusstseins, eines ganzheitlichen Lebens und eines rationalen intuitiven Wissens nach einer größeren Erfüllung unseres gottgegebenen Potenzials zu suchen. Gleichzeitig erinnert uns Swedenborgs Theologie an unsere Pflicht, ein nützliches Leben zu führen, praktische Dinge zu tun, um die Bedürfnisse unserer Nächsten zu erfüllen, und danach zu streben, Gottes Reich auf Erden mitzugestalten.
Swedenborgs Einfluss
Viele bekannte Persönlichkeiten der Geschichte wurden von Swedenborgs Schriften und Ideen beeinflusst, darunter:
Francis E. Abbot, Bronson Alcott, Louisa May Alcott, Honore de Balzac, Charles Baudelaire, Daniel Carter Beard, Henry Ward Beecher, Eric Benzelius, Hector Berlioz, Hon. John Bigelow, William Blake, Jorge Luis Borges, Isaac S. Britton, Phillips Brooks, Elizabeth Barrett Browning, Robert, Luther Burbank, Claire Louise Burnham, Daniel Burnham, George Prescott Bush, Thomas Carlyle, Andrew Carnegie, Viscount Cecil, John Chapman (alias Johnny Appleseed), Lydia Maria Child, Thomas Holley Chivers, Samuel Taylor Coleridge, Calvin Coolidge, Marie Corelli, Dr. Frank Crane, Samuel Crompton, Charles A Dana, Lydia Fuller Dickinson, Fjodor Dostojewski, Sir Arthur Conan Doyle, Henry Drummond, Wilson van Dusen, Mary Baker Eddy, Ralph Waldo Emerson, John Flaxman, Benjamin Franklin, Friedrich Froebel, Robert Frost, Margaret Fuller, Amelita Galli-Curci, Paul Gauguin, Henry George, Johann Wolfgang von Goethe, Dr. Wilfred T. Grenfell, Edgar A. Guest, Edward Everett Hale, Sir Martin Harvey, Julian Hawthorne, Nathaniel Hawthorne, Heinrich Heine, Johann Herder, John Haynes Holmes, Walter M. Horton, Julia Ward Howe, William D. Howells, Elbert Hubbard, Victor Hugo, Harriot Kezia Hunt, Winfred Hyatt, George Inness, Henry James, William James, Henry James jr, Joseph Jefferson, Sarah Orne Jewett, Carl Gustav Jung, Toyohiko Kagawa, Immanuel Kant, Helen Keller, Graf Hermann Keyserling, Basil King, Sidney Lanier, Mary Lathbury, Johann Lavater, Joseph Sheridan Le Fanu, Abraham Lincoln, Vachel Lindsay, Sir Oliver Lodge, Henry W. Longfellow, Malcolm Lowry, George MacDonald, J. Ramsay MacDonald, Maurice Maeterlinck, Edwin Markham, Frances Millet, Czeslaw Milosz, Oscar V de Lubicz Milosz, James Moffat, Dr. Raymond Moody, Sidney H. Morse, Anna Cora Mowat, John Muir, Ellen Spencer Mussey, Joseph Fort Newton, August Nordenskiöld, John Frederic Oberlin, Selma Ware Paine, Theodore Parker, Walter Pater, Coventry Patmore, Dr. Norman Vincent Peale, Charles Sanders Pierce, William Lyon Phelps, Sir Isaac Pitman, Edgar Allen Poe, Christopher Polhem, Hiram Powers, Alice Putnam, Howard Pyle, Sampson Reed, Frederick W. Robertson, George F. Root, Dante Gabriel Rossetti, John Ruskin, Herbert Dingle, S. Sc, George Sand, Arthur Schopenhauer, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Garrett P. Servis, George Bernard Shaw, Ednah Silver, Sundar Singh, Jessie Willcox Smith, Mrs. E.D. Southworth, Elizabeth Cady Stanton, Rudolph Steiner, Robert Louis Stevenson, August Strindberg, DT Suzuki, Alfred Lord Tennyson, Frederick Tennyson, Henry David Thoreau, Leo Tolstoi, Charles Augustus Tulk, Paul Valery, Bischof John H. Vincent, Carl Fredrik von Breda, Carl Bernhard Wadström, Alfred Russell Wallace, David A. Wasson, John Weiss, H.G. Wells, Walt Whitman, John Greenleaf Whittier, Canon Basil Wilberforce, William Wilberforce, James John Garth Wilkinson, Frances E. Willard, Lois Burnham Wilson, Mary Wollstonecraft, Samuel Woodworth, Thomas Wright, William Butler Yeats.
„Alle Religion bezieht sich auf das Leben, und das Leben der Religion ist es, Gutes zu tun“
~ Emanuel Swedenborg, Die Lehre vom Leben, §1
Um einen ausführlicheren Überblick über Swedenborgs berufliches Leben und seinen Einfluss zu lesen, klicken Sie hier.
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