Trägerabgleich und kollektive Sozialisation in der Gemeinschaftsgenetik: Dor Yeshorim and the reinforcement of stigma

Dor Yeshorim, das von der ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde entwickelte und durchgeführte voreheliche Trägertestprogramm, hat eine hohe Akzeptanz erreicht und damit die Zahl der Kinder, die mit genetischen Krankheiten geboren werden, erheblich reduziert. Die Kritiker des Programms betonen seine direktiven und zwanghaften Merkmale, die angeblich die persönliche Autonomie beeinträchtigen, während die Befürworter die Effizienz, die kulturelle Anpassung und die Verringerung der Stigmatisierung hervorheben. Diese Debatte wurde bisher jedoch nur aus einer Top-Down-Perspektive geführt, die die Theorien von Gemeindeleitern und Bioethikern repräsentiert, während die tatsächliche Bedeutung und Praxis des Carrier Matching, wie sie von Gemeindemitgliedern erlebt wird, unerforscht blieb. Auf der Grundlage von Interviews mit 24 ultra-orthodoxen Frauen und fünf Heiratsvermittlern in Israel sowie von Beobachtungen von Anweisungen in der Gemeinde zeigt diese explorative Studie, wie Dor Yeshorim selektiv in den traditionellen Heiratsvermittlungsprozess integriert wurde. Wir untersuchen die unbeabsichtigten Folgen dieser selektiven Assimilation, nämlich wie Botschaften, die Unwissenheit und Angst verbreiten, sowie Missverständnisse über die genetische Grundlage der Trägervermittlung die anhaltende Stigmatisierung von mutmaßlichen Trägern verstärken. Das Papier schließt mit einer Diskussion der Ergebnisse im breiteren Kontext der sozialen Analyse der Ethik der Gemeinschaftsgenetik.

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