Schärfenachführung

Die manuelle Scharfstellung ist bei professionellen Filmaufnahmen in der Regel unabdingbar, da Autofokus-Systeme unter Umständen auf unerwünschte Objekte fokussieren oder sich nicht schnell genug auf plötzliche Veränderungen einstellen. Die Aufgabe des Fokussierers besteht dann darin, die Schärfe auf verschiedene Objekte einzustellen und die Schärfe während der Bewegung der Kamera relativ zum Objekt beizubehalten.

Der Mechanismus funktioniert über eine Reihe von Zahnrädern am Nachführfokus, die mit Zähnen am Fokusring des Objektivs verbunden sind. Diese Zahnräder treiben ein Rad an, das, wenn es von einem Schärfenzieher gedreht wird, die Zähne und damit den Ring am Objektiv in Bewegung setzt. In der Praxis ist diese Vorrichtung nicht erforderlich, da der Bediener den Ring am Objektiv direkt drehen kann. Dabei würde sich die Hand jedoch in einer ungünstigen Position senkrecht zur Kamera befinden, und ein Drehen über eine bestimmte Entfernung hinaus (z. B. um 360 Grad) wäre unmöglich. Daher kann ein L-förmiger Metallstab, eine so genannte Schnellkurbel, in dem dafür vorgesehenen quadratischen Loch in der Mitte des Rads befestigt werden. Die Hand muss dann nur noch die Stange drehen, die das Rad in Bewegung setzt. Wenn es notwendig ist, dass der Bediener in geringer Entfernung von der Kamera steht, z. B. wenn die Kamera unbequem hoch ist, kann ein kurzes flexibles Kabel, die so genannte „Fokuspeitsche“, verwendet werden.

Die feststehende weiße Scheibe, die das Rad umgibt, wird vom Fokuszieher benutzt, um Markierungen zu notieren und den Fokus entsprechend den Markierungen, die er/sie während der Proben gemacht hat, zu pflegen. Ein Schärfenzieher verwendet oft ein Maßband, um die Entfernung zwischen Objektiv und Motiv korrekt zu messen, damit die Scheibe genau markiert werden kann.

Einige Autofokus-Objektive mit einem Schärfenring (z. B. bei den meisten Consumer- und Prosumer-Camcordern) sind keine „echten“ Objektive mit manueller Schärfeeinstellung, d. h. durch Drehen des Rings werden die Elemente im Objektiv nicht direkt eingestellt, sondern die interne Kameraelektronik wird aktiviert, die vorhersagt, wie die Schärfe verlaufen soll, je nachdem, wie schnell oder weit der Ring gedreht wurde. Diese Objektive erschweren eine präzise und wiederholbare Scharfstellung und machen die Verwendung eines Follow-Focus unpraktisch. Sie werden manchmal als „Servo“-Fokusobjektive oder „Focus by Wire“-Kameras bezeichnet.

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