Prävention und Management des Dialyse-Gleichgewichtssyndroms
Kirtida Mistry
Abteilung für Nephrologie, Children’s National Health System, Washington, DC 20010, USA
Abstract: Das Dialyse-Disequilibrium-Syndrom (DDS) ist eine klinische Konstellation von neurologischen Symptomen und Anzeichen, die während oder kurz nach der Dialyse auftreten, insbesondere zu Beginn der Dialyse. Es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose, die bei urämischen und hyperosmolaren Patienten auftritt, bei denen eine rasche Korrektur durch eine Nierenersatztherapie zu einem Hirnödem und erhöhtem Hirndruck mit daraus resultierenden klinischen neurologischen Manifestationen führt. DDS wird am häufigsten in Verbindung mit Hämodialyse beschrieben, kann aber auch bei Patienten mit akuter Nierenschädigung auftreten, die eine kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT) benötigen. Bislang wurde es noch nicht im Zusammenhang mit der Peritonealdialyse beschrieben. Das Syndrom ist selten und wird immer seltener, so dass die Durchführung randomisierter kontrollierter Studien zur Bewertung der Wirksamkeit potenzieller Therapien fast unmöglich ist. Dies macht auch die Untersuchung der Pathophysiologie beim Menschen schwierig. Die Identifizierung von Risikopatienten, Präventivmaßnahmen, frühzeitige Erkennung und sofortige Behandlung von DDS werden die mit diesem Syndrom verbundene Morbidität und Mortalität minimieren. Während der Schwerpunkt dieser Übersichtsarbeit auf der Prävention und dem Management des DDS liegt, wird der Schwerpunkt auf dem Wissen über die Pathophysiologie liegen, da diese die Präventions- und Managementstrategien stark beeinflusst.
Schlüsselwörter: Dialyse-Ungleichgewichtssyndrom, Hämodialyse, kontinuierliche Nierenersatztherapie, CRRT, reverser Harnstoff, idiogene Osmole, Hirnödem
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