Neudefinition der Gigantomastie

Die Gigantomastie ist eine seltene, aber behindernde Erkrankung, die durch übermäßiges Brustwachstum gekennzeichnet ist. Die meisten Definitionen der Gigantomastie beziehen sich auf ein bestimmtes Gewicht des überschüssigen Brustgewebes. Wir vermuten, dass bei Gigantomastie das Gewicht der Brüste wesentlich zum BMI beiträgt, was Auswirkungen auf die Rationierung der Gesundheitsversorgung hat. Ziel dieser Studie ist es, den Beitrag des Brustgewebes zum BMI bei Gigantomastie zu ermitteln. In diesem Zusammenhang schlagen wir eine neue Definition der Gigantomastie vor. Retrospektiv wurden Daten aus den Krankenakten von 68 Frauen gesammelt, die sich wegen Gigantomastie einer Brustverkleinerung oder einer therapeutischen Mastektomie unterzogen hatten. Für den Einschluss der Patienten wurde Gigantomastie willkürlich als übermäßiges Brustwachstum von mehr als 1,5 kg pro Brust definiert. Der Unterschied zwischen dem prä- und postoperativen BMI ist statistisch signifikant (P<0,001). Der mittlere präoperative BMI beträgt 38,7 bei einem mittleren Probengewicht von 4506 g. Der mittlere Anteil der Probe am Körpergewicht beträgt 4,29 %. Es besteht keine Korrelation zwischen dem präoperativen Körpergewicht und dem prozentualen Anteil des Brustresektionspräparats am Körpergewicht. Auf der Grundlage unserer Daten definieren wir Gigantomastie als überschüssiges Brustgewebe, das 3 % oder mehr zum Gesamtkörpergewicht des Patienten beiträgt, d. h. etwa eine Standardabweichung unter dem Mittelwert. Wir schlagen vor, dass das geschätzte Gewicht des überschüssigen Brustgewebes bei der Berechnung des präoperativen BMI in der Gigantomastie-Population berücksichtigt wird. Die Herausforderung, das überschüssige Brustgewicht präoperativ zu schätzen, kann durch 3D-Fotografie in Verbindung mit computergestützter Volumetrie bewältigt werden.

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