Mutationen im EYS-Gen machen etwa 5 % der autosomal rezessiven Retinitis pigmentosa aus und verursachen einen ziemlich homogenen Phänotyp
Zielsetzung: Bestimmung der Prävalenz von Mutationen im EYS-Gen in einer Kohorte von Patienten, die von autosomal rezessiver Retinitis pigmentosa (RP) betroffen sind, und Beschreibung des damit verbundenen Phänotyps.
Design: Fallserie.
Teilnehmer: Zweihundertfünfundvierzig Patienten mit autosomal rezessiver RP.
Methoden: Alle kodierenden Exons von EYS wurden durch Polymerase-Kettenreaktion-Amplifikation und Sequenzanalyse auf Mutationen untersucht. Alle 12 Patienten, die Mutationen in EYS trugen, wurden einer erneuten Untersuchung unterzogen, die eine kinetische Goldmann-Perimetrie, Elektroretinographie und hochauflösende optische Kohärenztomographie (OCT) im Spektralbereich umfasste.
Hauptergebnisgrößen: DNA-Sequenzvarianten, bestkorrigierte Sehschärfe, Fundusbild, Gesichtsfeldbeurteilungen mittels kinetischer Goldmann-Perimetrie, Elektroretinogramm-Reaktionen und OCT-Bilder.
Ergebnisse: Neun neue trunkierende Mutationen und eine zuvor beschriebene Mutation in EYS wurden in 11 Familien identifiziert. Darüber hinaus wurden 18 Missense-Veränderungen von unklarer Pathogenität gefunden. Patienten, die Mutationen in EYS trugen, zeigten eine klassische RP mit Nachtblindheit als erstes Symptom, gefolgt von einer allmählichen Verengung des Gesichtsfeldes und einer Abnahme der Sehschärfe im späteren Leben. Die ersten Symptome traten typischerweise zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahrzehnt auf. Der Fundus zeigte Knochennadeln, deren Dichte mit dem Alter zunahm, und eine generalisierte Atrophie des retinalen Pigmentepithels und der Choriocapillaris, wobei der hintere Pol relativ verschont blieb, bis später im Krankheitsverlauf atrophische Makulaveränderungen auftraten.
Schlussfolgerungen: Mutationen in EYS sind für etwa 5 % der autosomal rezessiven RP-Patienten in einer Patientenkohorte verantwortlich, die überwiegend aus Patienten westeuropäischer Abstammung besteht. Der EYS-assoziierte RP-Phänotyp ist typisch und bei den meisten Patienten ziemlich homogen.
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