Lynch-Syndrom / HNPCC
Hereditäres nichtpolypöses kolorektales Karzinom, oft HNPCC oder Lynch-Syndrom genannt, ist ein vererbtes Krebssyndrom, das den Verdauungstrakt, den Fortpflanzungstrakt und andere wichtige Organe betrifft. Menschen mit Lynch-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen des Magens, des Dünndarms, der Leber, der Gallenblasengänge, der oberen Harnwege, des Gehirns, der Haut und der Prostata. Frauen mit dieser Erkrankung haben auch ein stark erhöhtes Risiko für Gebärmutter- und Eierstockkrebs.
Dickdarmkrebs entwickelt sich aus adenomatösen Polypen, die in einem früheren Alter auftreten als Dickdarmpolypen in der Allgemeinbevölkerung. Obwohl man bisher davon ausging, dass es sich um eine Krankheit handelt, die erst im Erwachsenenalter auftritt, können auch Jugendliche aus Lynch-Syndrom-Familien aktive Symptome entwickeln, einschließlich Darmkrebs. Lynch-Syndrom-Adenome entwickeln sich nicht in großer Zahl, entwickeln sich aber schneller zu Krebs als die gelegentlichen Adenome, die man bei ansonsten gesunden Menschen findet.
Das Lynch-Syndrom wird durch einen genetischen Fehler oder eine Mutation in einem von vier Genen verursacht, die für die Herstellung von DNA-Reparaturproteinen zuständig sind. Wenn das DNA-Reparatursystem nicht richtig funktioniert, werden schädliche DNA-Fehler bei der Vermehrung der Zellen weitergegeben, was zu ungeordnetem Wachstum und der Entstehung von Krebs führt. Obwohl Mutationen in diesen Genen für Krebs prädisponieren, entwickeln nicht alle Menschen, die diese Mutationen tragen, Krebstumore.
Eine sorgfältige Nachsorge, einschließlich der Untersuchung des Dickdarms (Koloskopie), verringert nachweislich das Risiko für diese Krankheit.
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