Heckenlabyrinth
Heckenlabyrinthe entwickelten sich aus den Knotengärten der europäischen Renaissance und wurden erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt. Diese frühen Labyrinthe wurden aus immergrünen Kräutern gebaut, aber mit der Zeit wurde der Zwergbusch wegen seiner Robustheit immer beliebter. Italienische Architekten hatten bereits um 1460 Entwürfe für Gartenlabyrinthe angefertigt, und zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wurden in Europa Hunderte von Labyrinthen gebaut.
Ursprünglich sollte das Heckenlabyrinth nicht verwirren, sondern einen eindeutigen Wanderweg bieten. Rätselhafte Heckenlabyrinthe mit Sackgassen und hohen Hecken kamen während der Herrschaft von König Wilhelm III. von England auf. In dem viel bewunderten Labyrinth von Versailles, das 1677 für Ludwig XIV. von Frankreich erbaut und 1778 zerstört wurde, konnte man sich verlaufen. Dieses Labyrinth war mit neununddreißig hydraulischen Skulpturengruppen geschmückt, die Fabeln von Äsop darstellten. Das älteste erhaltene Rätselheckenlabyrinth befindet sich im Hampton Court Palace in Surrey, England, und wurde Ende des 17. Seine charakteristische Trapezform ist auf bereits bestehende Wege zurückzuführen, die entlang des Labyrinths verlaufen.
In der Neuzeit haben Heckenlabyrinthe an Komplexität gewonnen. Das Heckenlabyrinth in Longleat House in Wiltshire, England, das 1978 entworfen wurde, ist ein dreidimensionales Labyrinth, das mit Brücken und einer gitterlosen Anordnung die Besucher verwirrt.
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