GIS-Zertifizierung versus Zertifikatsprogramme

GIS-Zertifizierung und Zertifikatsprogramme sind zwei ähnlich benannte, aber unterschiedliche Markierungen für die GIS-Ausbildung und die erworbenen Fähigkeiten einer Person. Um die Verwirrung zu klären, werden in diesem Artikel sowohl Zertifikatsprogramme als auch GIS-Zertifizierungen beschrieben.

GIS-Zertifikatsprogramme

GIS-Zertifikatsprogramme sind in der Regel eine Reihe von GIS-bezogenen Kursen, die von einem Bildungsinstitut angeboten werden. Ein höherer Abschluss (z.B. ein Bachelor oder Master) wird mit dem Abschluss der Kurse nicht verliehen. Vielmehr wird ein Zertifikat als Nachweis dafür ausgestellt, dass die Kursarbeit in zufriedenstellender Weise absolviert wurde. Die genaue Kombination von Kursen variiert je nach dem Institut, das das Zertifikatsprogramm anbietet, umfasst aber in der Regel einen Einführungskurs in GIS, Kartographie, einführende räumliche Statistik und Fernerkundung. Der Schwerpunkt eines Zertifikatsprogramms liegt auf der Entwicklung der Fähigkeiten zur Nutzung gängiger GIS-Softwareprogramme. Die meisten Teilnehmer an Zertifikatsprogrammen absolvieren das Programm, um die für die Verwendung von GIS am Arbeitsplatz erforderliche Erfahrung zu sammeln. Zertifikatsprogramme sind in der Regel von kurzer Dauer und erstrecken sich über einige Monate oder ein Jahr.

Zertifikatsprogramme bieten keinen Weg zum Erwerb eines Bachelor- oder Masterabschlusses, sondern dienen dazu, dem Lebenslauf einer Person eine spezifische Ausbildung in GIS und Geodaten-Technologien hinzuzufügen. Zertifikatsprogramme können online über einen Fernkurs oder persönlich am Bildungsinstitut absolviert werden.

Weitere Ressourcen:

• GIS lernen – Ressourcen für die GIS-Ausbildung
• Fernstudienprogramme in GIS
• Online-GIS-Lehrplan-Datenbanken

GIS-Zertifizierung

Die GIS-Zertifizierung ist ein Verfahren, bei dem eine Institution das Niveau Ihrer GIS-Erfahrung bewertet. Diejenigen, die die von der jeweiligen Organisation festgelegten Standards erfüllen, können eine Zertifizierung erhalten. Derzeit gibt es eine weit verbreitete GIS-Zertifizierungsorganisation und einen Softwarehersteller, der eine spezialisierte technische Zertifizierung anbietet.

Die vom GIS Certification Institute (GISCI) angebotene GISP-Zertifizierung (steht für Geographic Information Systems (GIS) Professional) prüft den Bildungshintergrund, die GIS-Erfahrung und die Beiträge von Einzelpersonen zum GIS-Bereich. Auf der Grundlage eines Punktesystems wird denjenigen Personen, die den Schwellenwert erreicht haben, die Bezeichnung GISP verliehen. Die GISP-Zertifizierung ist softwareunabhängig und prüft nicht die Beherrschung eines bestimmten GIS-Softwareprogramms. Der Zertifizierungsprozess ist gebührenpflichtig und sollte alle fünf Jahre erneuert werden. Weitere Informationen über die GISP-Zertifizierung finden Sie auf der GISCI-Website.

Es ist wichtig anzumerken, dass die GISCI derzeit das Verfahren zur Vergabe von GISPs neu bewertet und ein neues System geplant ist. Der derzeitige Vorschlag kann hier eingesehen werden.

Eine weniger verbreitete Zertifizierung für GIS-Fachleute ist die Zertifizierung durch die American Society for Photogrammetry and Remote Sensing (ASPRS), die einen Certified Mapping Scientist – GIS/LIS anbietet. Im Gegensatz zu dem von der GISCI angebotenen Verfahren wird die Zertifizierung von der ASPRS nach dem erfolgreichen Bestehen einer Peer Review von Erfahrung und Ausbildung sowie einer schriftlichen Prüfung vergeben.

Im vergangenen Januar hat Esri ebenfalls ein technisches Zertifizierungsprogramm eingeführt. Die Zertifikate werden nach Bestehen von zweistündigen 90-95 Multiple-Choice-Prüfungen vergeben, die für eine Reihe von technischen Produkten von Esri angeboten werden. Es werden zwei Leistungsstufen angeboten: Associate und Professional.