Ginkgo biloba-Extrakt: Mechanismen und klinische Indikationen

Zielsetzung: Ginkgo biloba könnte eine Rolle bei der Behandlung von Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der kognitiven Geschwindigkeit, der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), von Ödemen, Entzündungen und der Toxizität freier Radikale spielen, die mit traumatischen Hirnverletzungen (TBI), Alzheimer-Demenz, Schlaganfall, vasookklusiven Störungen und Alterung einhergehen. Der Zweck dieser Übersichtsarbeit ist es, eine Synthese der Wirkmechanismen, klinischen Indikationen und der Sicherheit von Ginkgo biloba-Extrakt zu geben.

Datenquellen: Empirische Studien, Übersichtsarbeiten, Kapitel und Konferenzberichte wurden in den folgenden Datenbanken gefunden: Medline, Research Council for Complementary Medicine, basierend auf der British Library Datenbank, und Psychlnfo. Ginkgo biloba, EGb 761, Tanakan, Tebonin, Rokan und LI 1370 waren die wichtigsten Indexbegriffe.

Studienauswahl und Datenextraktion: Eingeschlossen wurden kontrollierte klinische Studien mit positiven und negativen Befunden sowie Tierstudien, die Wirkmechanismen illustrieren.

Datensynthese: Ginkgo hat eine Aktivität auf zentraler und peripherer Ebene gezeigt, die elektrochemische, physiologische, neurologische und vaskuläre Systeme bei Tieren und Menschen mit wenigen unerwünschten Neben- oder Wechselwirkungen beeinflusst. Ginkgo ist vielversprechend bei Patienten mit Demenz, normalem Altern und zerebrovaskulären Störungen. Zu den klinischen Indikationen gehören Gedächtnis, Informationsverarbeitung und ADL.

Schlussfolgerungen: Ginkgo ist vielversprechend bei der Behandlung einiger neurologischer Folgeerscheinungen, die mit der Alzheimer-Krankheit, einem Schädel-Hirn-Trauma, einem Schlaganfall, normalem Altern, Ödemen, Tinnitus und Makuladegeneration einhergehen. Zu den Wirkungsmechanismen gehören möglicherweise antioxidative, Neurotransmitter-/Rezeptor-modulierende und Thrombozyten-aktivierende Eigenschaften. Ginkgo ist zwar sicher, doch ist bei der Empfehlung von Ginkgo für Patienten, die Antikoagulantien einnehmen, Vorsicht geboten. Künftige Studien sollten die Auswirkungen der Dosis, die Aktivität der Komponenten, die Mechanismen und die klinischen Anwendungen untersuchen.