[Getreidemilben. Eine kleine Epidemie, verursacht durch Pyemotes-Arten]

Pyemotes-Milben, von denen die Getreidemilbe die wichtigste für die Humanmedizin ist, sind Ektoparasiten vieler Insektenarten. Der Befall durch den Menschen erfolgt nur zufällig und zeitlich begrenzt. Als Ausgangsmaterial dienen meist Getreide, Stroh und pflanzliche Lebensmittel. Die Bisse führen zu einer stark juckenden, urtikariellen Quaddel, die von stecknadelkopfgroßen Bläschen überdeckt wird, die oft durch Kratzen zerstört werden. Die Pyemotes-Dermatitis tritt bevorzugt am Rücken, am Bauch und an den Beugeseiten der Unterarme auf. Die Milben sind mit bloßem Auge kaum sichtbar und halten sich nur kurzzeitig auf dem Menschen auf, so dass sie von Ärzten bei der klinischen Untersuchung nicht entdeckt werden. Wenn der Juckreiz einsetzt, haben die Parasiten in der Regel ihren Wirt verlassen. Daher ist es wichtig, die Umgebung des Patienten zu untersuchen und die befallenen Materialien zu identifizieren. Wir beschreiben einen Ausbruch von Pyemotes-Dermatitis bei mindestens 16 Personen, die meisten von ihnen Lagerarbeiter in einem Hobby-Versandhaus. Befallener Zierweizen war die Ursache des Problems. Die erfolgreiche Ausrottung wurde durch die Begasung der Lagerräume mit dem Insektizid Methylbromid erreicht. Unsere Fälle zeigen, wie wichtig die Untersuchung von Umweltproben auf Ektoparasiten bei ungeklärten Dermatosen ist. Eine biologische Landwirtschaft unter Vermeidung von Insektiziden kann das Wiederauftreten dieser fast vergessenen Hautkrankheit verursachen.

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