Gesundheitsmessen

Einige Gesundheitsmessen fördern unnötige und potenziell schädliche Tests.

Bei einigen der durchgeführten Tests handelt es sich nicht um Screening-Tests wie Gewicht und Blutdruck, die für die allgemeine Bevölkerung geeignet sind. Stattdessen handelt es sich um spezialisierte Tests wie den Gefäßultraschall, die nur für Patienten mit relevanten Risikofaktoren geeignet sind. Wenn diese Tests bei der Allgemeinbevölkerung durchgeführt werden, führen sie zu falsch positiven Diagnosen und gefährlichen und teuren Folgeuntersuchungen, die das Risiko von Schlaganfällen und Tod mit sich bringen. Viele Ärzte halten es für unethisch, dass Krankenhäuser und Ärzte mit kommerziellen Testdiensten zusammenarbeiten, die sich direkt an den Verbraucher wenden, zumal viele der Werbeaussagen falsch sind.

Ein gewinnorientiertes Unternehmen namens HealthFair bietet beispielsweise vier Pakete zur Untersuchung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen an, die alle die folgenden sechs Tests umfassen: Echokardiogramm, Elektrokardiogramm, Ultraschall der Halsschlagader, Ultraschall des Bauchaortenaneurysmas, Test auf Arterienverkalkung und Test auf periphere Arterienerkrankungen. HealthFair verlangt 179 Dollar für die sechs Tests.

Public Citizen schickte am 19. Juni 2014 Briefe an 20 Krankenhäuser und forderte sie auf, ihre Beziehungen zu HealthFair zu beenden. Public Citizen sagte, dass die „stark beworbenen, gemeinschaftsweiten Herz-Kreislauf-Screening-Programme von HealthFair unethisch sind und wahrscheinlich eher schaden als nützen“, und zitierte peer-reviewed Beweise zur Unterstützung ihrer Ansprüche. Die American College of Cardiology Foundation und die American Heart Association raten beispielsweise von Echokardiogrammen bei asymptomatischen Erwachsenen ohne Bluthochdruck ab.

In ihrer Antwort schrieb Terry Diaz, der Chief Operating Officer von HealthFair: „Public Citizen ist eine Organisation, die sich für die Schaffung eines Gesundheitssystems mit einem einzigen Zahlungssystem namens ‚Medicare for All‘ einsetzt, das von der Regierung geleitet und kontrolliert würde. Dies steht in krassem Gegensatz zu unserer Aufgabe, die Gesundheitsfürsorge verbraucherorientiert zu gestalten, d.h. als private Entscheidung zwischen Patient und Arzt, frei von staatlicher Intervention. Unser Ziel ist es, den Verbraucher aufzuklären und zu befähigen, selbst zu entscheiden, was für ihn am besten ist.“

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