Ferragosto

Die Feriae Augusti („Feste des Kaisers Augustus“) wurden im Jahr 18 v. Chr. von Kaiser Augustus eingeführt. Sie ergänzten frühere römische Feste, die in denselben Monat fielen, wie die Vinalia rustica oder die Consualia, mit denen die Ernte und das Ende einer langen Periode intensiver landwirtschaftlicher Arbeit gefeiert wurden. Die Feriae Augusti hatten nicht nur eine propagandistische Funktion, sondern verbanden die verschiedenen Augustfeste auch mit einer längeren Ruhephase, den Augustali, die nach der harten Arbeit der vorangegangenen Wochen als notwendig erachtet wurde.

Anlässlich dieser Feste wurden im ganzen Reich Pferderennen veranstaltet, und Lasttiere (einschließlich Ochsen, Esel und Maultiere) wurden von ihren Arbeitsaufgaben befreit und mit Blumen geschmückt. Diese alten Traditionen sind auch heute noch lebendig, und zwar in nahezu unveränderter Form und mit großer Beteiligung beim Palio dell’Assunta, der am 16. August in Siena stattfindet. Der Name „Palio“ leitet sich vom Pallium ab, einem Stück kostbaren Stoffes, das im antiken Rom der übliche Preis für die Sieger der Pferderennen war.

Während des Festes grüßten die Arbeiter ihre Herren, die ihnen im Gegenzug ein Trinkgeld gaben. Der Brauch wurde so stark verwurzelt, dass er in der Renaissance im Kirchenstaat zur Pflicht gemacht wurde.

Der moderne italienische Name des Feiertags stammt direkt vom lateinischen Namen ab.

Nach Richard Overy, Autor von A History of War in 100 Battles, wurde der Ferragosto-Feiertag von C. Caesar Octavian, der spätere Augustus, nach seinem Sieg über Mark Anton in der Schlacht von Actium am 2. September 31 v. Chr. eingeführt.

Während des FaschismusBearbeiten

Die beliebte Tradition, während Ferragosto einen Ausflug zu machen, entstand unter dem faschistischen Regime. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre organisierte das Regime Mitte August über die faschistischen Freizeit- und Erholungsorganisationen verschiedener Körperschaften und über die Einrichtung der „Volkszüge von Ferragosto“ Hunderte von Volksreisen, die zu ermäßigten Preisen angeboten wurden.

Die Initiative bot den weniger wohlhabenden Gesellschaftsschichten die Möglichkeit, italienische Städte zu besuchen oder Bade- und Bergorte zu erreichen. Das Angebot war auf den 13., 14. und 15. August beschränkt und umfasste zwei Optionen: die „Ein-Tages-Reise“ in einem Umkreis von 50-100 km und die „Drei-Tages-Reise“ in einem Umkreis von etwa 100-200 km.

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