Erkennen der Anzeichen einer Hornhautektasie
Abbildung 2. Moderater Keratokonus. | Abbildung 3. PMD-Hornhautektasie. |
Um die Diagnose Keratokonus zu stellen, untersucht der Augenarzt die Hornhaut auf stromale Vernarbung, Ausdünnung, Fleisher-Ring (Eisenpigment) und Vogt’sche Schlieren (vertikale Spannungslinien in Höhe der Descemet-Membran).
Eine andere Form der Hornhautektasie, die pellucide marginale Degeneration (PMD), kann vom Keratokonus durch die Achse des Astigmatismus unterschieden werden. Wie bereits erwähnt, beginnt die primäre Achse beim Keratokonus mit der Regel und entwickelt sich zu einer schrägen Achse. Die primäre Achse bei der pelluziden marginalen Degeneration ist gegen die Regel (plus Potenz bei/nahe 180°).
Außerdem zeigt das Spaltlampenbild der PMD eine ausgeprägte Ausdünnung des Hornhautstromas in der Nähe des unteren Limbus. Beim Keratokonus sind die Spitze des Kegels und die Hornhautausdünnung meist zentraler gelegen.
Hornhautektasien können auch durch Kontaktlinsen verursacht werden. Sowohl starre als auch weiche Kontaktlinsen können die Form der Hornhaut verändern. Eine schlecht sitzende Kontaktlinse kann die Hornhaut verformen und unregelmäßige Topographien wie Keratokonus imitieren. Intuitiv kann man sich vorstellen, wie starre Linsen die Hornhaut formen und umgestalten können. Wie weiche Linsen die Hornhaut formen können, ist etwas weniger offensichtlich.
Zu den weichen Linsenkategorien, die am ehesten eine Hornhautverformung verursachen, gehören steife Materialien (hoher Modulus), dicke Linsen mit niedrigem Wassergehalt (kann zu Hypoxie führen), Linsen, die ständig getragen werden, und Linsen, die zu steil angepasst sind.
Eine durch Kontaktlinsen verursachte Hornhautverformung ist in der Regel mit einem Verlust der bestkorrigierten Sehschärfe verbunden. Die gute Nachricht ist, dass sich die meisten Hornhäute nach dem Absetzen der Kontaktlinsen wieder normalisieren und ihr vorheriges Niveau der bestkorrigierten Sehschärfe wiedererlangen.
Refraktive Veränderungen und Unregelmäßigkeiten in der Hornhauttopographie können auf einen schlechten Gesundheitszustand der Hornhaut hinweisen. Auch eine Augenrötung kann auf eine Hornhautbeteiligung hinweisen. Augenentzündungen können infektiös, nicht infektiös, unbedeutend oder sehbedrohend sein. Die Augeninjektion allein sagt jedoch nichts über die Ursache aus. Eine Rötung ist eine unspezifische Reaktion, die lediglich anzeigt, dass etwas das Auge reizt. Bei Kontaktlinsenträgern kann dies durch Austrocknung in der Umgebung, Reaktion auf die Lösung oder eine zu enge Linse verursacht werden, oder es kann eine ernsthafte infektiöse Keratitis sein.
Veränderungen der Zylinder- und Achsenkomponenten der Brillenrefraktion, des bestkorrigierten Sehvermögens, unregelmäßige Keratometrie und/oder unregelmäßige Topographiekarten sowie Injektionen müssen untersucht werden, um die Bedeutung und die Ursache zu ermitteln. Viele dieser Anzeichen für Veränderungen können bei der Routineuntersuchung durch den Kontaktlinsenanpasser festgestellt werden und sollten dem behandelnden Augenarzt zur gründlichen Untersuchung vorgelegt werden.
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