Colorado-Zeckenfieber-Virus
Colorado-Zeckenfieber-Virus
MATERIALSICHERHEITSDATENBLATT – INFIZIERENDE STOFFE
Abschnitt I – INFIZIERENDER STOFF
NAME: Colorado-Zeckenfieber-Virus
SYNONYM ODER CROSSREFERENZ: Durch Zecken übertragenes Fieber, Arbovirus
CHARAKTERISTICS: Coltivirus (Reoviridae), 65-70 nm Durchmesser, ds-RNA (Wechsel von Einzel- zu Doppelstrang-RNA beachten)
Abschnitt II – GESUNDHEITSGEFAHR
PATHOGENIE: Akutes Fieber, oft diphasisch, Dengue-ähnliche Erkrankung mit seltenem Ausschlag; Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Photophobie; kurze Remission, gefolgt von einem zweiten Fieberschub von 2-3 Tagen; Neutropenie, Thrombozytopenie; gelegentlich Enzephalitis, Myokarditis oder hämorrhagische Symptome (besonders bei Kindern); Todesfälle sind selten
EPIDEMIOLOGIE: Westliches Nordamerika; am häufigsten bei erwachsenen Männern, aber auch bei Kindern und Frauen; saisonales Auftreten parallel zur Zeit der größten Zeckenaktivität; endemisches Auftreten und weit verbreitet im betroffenen Gebiet
HOSTBEREICH: Menschen, kleine Säugetiere
INFEKTIONELLE DOSIERUNG: Unbekannt
ÜBERTRAGUNGSWEISE: Durch Biss einer infektiösen Zecke; unreife Zecken infizieren sich, indem sie sich von infizierten virämischen Tieren ernähren; Zecken bleiben während der verschiedenen Häutungen infiziert und übertragen das Virus auf den Menschen, indem sie sich als erwachsene Zecken ernähren
INKUBATIONSZEITRAUM: Normalerweise 4-5 Tage
VERBINDLICHKEIT: Nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragbar, außer durch Transfusion; Zecken bleiben lebenslang infektiös; das Virus ist im Blut des Menschen während des Fieberverlaufs vorhanden, von 2-16 Wochen oder mehr nach Beginn
Abschnitt III – VERBREITUNG
RESERVOIR: Kleine Säugetiere, Erdhörnchen, Streifenhörnchen, Stachelschwein
ZOONOSIS: Ja, durch Biss einer infizierten Zecke
VECTOREN: Zecke – Dermacentor andersoni
ABSCHNITT IV – VIABILITÄT
DROGENUNVERTRÄGLICHKEIT: N/A
UNVERTRÄGLICHKEIT GEGEN DISINFEKTIONSMITTEL: Empfindlich gegen 1% Natriumhypochlorit, 70% Ethanol, Glutaraldehyd, Formaldehyd
PHYSISCHE INAKTIVIERUNG: Inaktivierung durch Hitze (50-60°C für mindestens 30 min)
ÜBERLEBEN AUSSERHALB DES WIRTS: Überlebt nicht außerhalb des Wirts
ABSCHNITT V – MEDIZINISCH
ÜBERLEBUNG: Serologische Untersuchungen oder Isolierung des Virus aus Blut
ERSTE HILFE/BEHANDLUNG: Keine spezifische Behandlung
IMMUNIZIERUNG: Keine verfügbar
PROPHYLAXIS: Keine verfügbar
ABSCHNITT VI – LABORGEFAHREN
LABORERWORBENE INFEKTIONEN: 16 gemeldete laborerworbene Infektionen
QUELLSTOFFE/SPECIMEN: Blut, Liquor, andere Gewebe; Arthropoden, je nach Stadium der Infektion
Hauptgefahren: Versehentliche parenterale Inokulation, Kontakt des Virus mit verletzter Haut oder Schleimhäuten, Bisse von infizierten Labornagern oder Arthropoden; infektiöse Aerosole können ebenfalls eine potenzielle Infektionsquelle darstellen
Besondere Gefahren: Keine
Abschnitt VII – EMPFOHLENE VORSICHTSMASSNAHMEN
Aufbewahrungsvorschriften: Für Tätigkeiten mit potentiell infektiösem klinischem Material und Arthropoden sowie für Manipulationen an infizierten Gewebekulturen, embryonierten Eiern und Nagetieren werden Praktiken, Sicherheitsausrüstungen und Einrichtungen der Biosicherheitsstufe 2 empfohlen
PROTECTIVE KLEIDUNG: Laborkittel; Handschuhe und Kittel bei Arbeiten mit infektiösem Material
Weitere Vorsichtsmaßnahmen: Keine
Abschnitt VIII – INFORMATIONEN ZUR HANDHABUNG
VERSCHMUTZUNGEN: Aerosole absetzen lassen; Schutzkleidung tragen, Verschüttetes vorsichtig mit Papiertuch abdecken und 1%iges Natriumhypochlorit auftragen, dabei am Rand beginnen und zur Mitte hin arbeiten; vor dem Aufwischen ausreichend Zeit zum Einwirken lassen (30 min)
ENTSORGUNG: Vor der Entsorgung dekontaminieren; Dampfsterilisation, Verbrennung
Lagerung: In versiegelten Behältern, die entsprechend gekennzeichnet sind
Abschnitt IX – VERSCHIEDENE INFORMATIONEN
Datum erstellt: Januar 2000
Vorbereitet von: Office of Laboratory Security, PHAC
Obwohl die in diesem Sicherheitsdatenblatt enthaltenen Informationen, Meinungen und Empfehlungen aus als zuverlässig erachteten Quellen stammen, übernehmen wir keine Verantwortung für die Richtigkeit, Hinlänglichkeit oder Zuverlässigkeit oder für Verluste oder Schäden, die sich aus der Verwendung der Informationen ergeben. Es werden häufig neue Gefahren entdeckt und diese Informationen sind möglicherweise nicht ganz aktuell.
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